Vertrauen und Kommunikation. Wer findet Vertrauen am schnellsten? Ein Bewerbungsgespräch.
Du suchst Vertraute um Dich herum und fragst Dich ob du Dich dafür verstellen musst und nicht Du selbst sein darfst? Verstelle Dich nicht und sei Du selbst. Freue Dich wenn Dir die Leute sagen: „Bleib wie du bist.“
Jeder Mensch kommuniziert einzigartig.
Stell Dir vor Du bist in einem Bewerbungsgespräch via Bildtelefon. Du stehst in einem großen Saal ein Bildschirm und Lautsprecher hängen an der Wand darunter Ein großer Spiegel. darüber ist Kamera und Mikro. und Du darfst auswählen: Ihr kommuniziert entweder nur mit Ton oder nur mit Bild oder mit beidem. Du willst den Platz in der Schauspielschule. Was wählst Du?
Übrigens Du sollst Deinen Namen tanzen und ein Duett mit Deinem Spiegelbild singen. Danach folgt das Bewerbungsgespräch. Wählst Du ohne Ton, werdet ihr im Videobild Chatten.
„Nun“, wirst du vielleicht sagen, „das hängt davon ab, wie gut ich tanzen oder singen kann.“ Mit der Einstellung hast Du aber schlechte Karten.
Erst mal ist es ein Test über Deine Selbstwahrnehmung und weiter ein Test über Dein Können und Deine Vertrauenswürdigkeit. Denn: Hast Du was zu verheimlichen?
Natürlich kannst Du „ohne Bild“ wählen, um nicht zu zeigen, dass Du möglicherweise nicht gut tanzen kannst. Oder „ohne Ton“ wählen, um nicht vorsingen zu müssen.
Aber ganz ehrlich, wie sinnvoll stellst Du Dir das folgende Bewerbungsgespräch ohne Ton mit Chat und Bild oder nur mit Telefon vor, wenn doch beides gleichzeitig geht? Dein Lehrer will Dich kennenlernen und Vertrauen zu Dir aufbauen. Er wird sich entweder ständig fragen, wie Deine Stimme klingt. Oder er will wissen wie Du aussiehst während du singst und sprichst oder tanzt und im Bild chattest. Und willst Du das nicht auch von Deinem zukünftigem Lehrer wissen? Das solltest Du wollen.
Nun stell Dir vor Dein Lehrer ist niemand anderes als Enrique Iglesias oder der lebendige Michael Jackson. Hättest Du nur Ton gewählt, würdest Du seine Sprechstimme vielleicht eher nicht erkennen. Weißt Du aber, wer dein Lehrer ist, ist dann Deine Tanzmotivation und Deine Singmotivation vor dem Spiegel die gleiche?
Dein Lehrer könnte aber auch eine Art Kommunikationsschwäche haben, und entweder nur gut sprechen und zuhören oder nur gut zusehen und mit Mimik/Gestik kommunizieren und Chatten. Beides gleichzeitig kann er relativ wenig. Natürlich weißt Du das nur dann, wenn Du beide Kanäle wählst und merkst, dass er mit einem versteinerten Gesicht mehr zuhört und spricht.
Es könnten aber auch alle Schüler der Tanzklassen und der Gesangsklassen aus dem ersten Schuljahr von der letzten Bewerbungsphase sein, die auf der anderen Seite der Kamera/des Mikro Dein Können, Deine Selbstwarhnehmung und Deine Vertrauenswürdigkeit bewerten.
Wir wollen gegenseitig in vorgegebener Zeit so viel wie möglich voneinander lernen und Vertrauen aufbauen, wenn wir zueinander finden wollen. Das geht nur mit voller Kommunikationsbandbreite.
Vertrauen baut schneller auf, wer mehr gleichzeitig kommunizieren kann und will.
SZ, 06.10.2018
SZ, 15.09.2022
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